Die kosmische Gerechtigkeit

Professor: “Ich bräuchte das Buch noch für mein Forschungsprojekt, könnten Sie es mir bitte noch mal verlängern?”
Bibliothekarin: “Das geht leider nicht, das Buch muss jetzt erst wieder entstört und von den schädlichen Energieflüssen in der Welt gereinigt werden.”
Professor: “Wie bitte?”
Bibliothekarin: “Wenn die Bücher längere Zeit aus meiner heilenden Aura entfernt waren, müssen wir sie erst wieder für einige Zeit mit positiver Energie betanken, und dieser Prozess kann nur hier in der Bibliothek durchgeführt werden.”
Professor: “Was faseln Sie denn da für einen Unfug!?”
Bibliothekarin: “Sie können mir ruhig vertrauen, sehen Sie: Wenn ich das Buch hier auf das Lesegerät halte, dann piepst es – das ist wegen der schädlichen Strahlung!! Die muss erst wieder entladen werden, dann kann das Buch wieder in den schädlichen Kosmos des Alltags entlassen werden. Und diese Energiefelder..”
Professor: “Das liegt doch nur an dem Magnetstreifen im Buch! -Sie haben das Buch gerade mit diesem Lesegerät geschärft, ich habs doch gesehen, und darum piepst es jetzt.”
Bibliothekarin: “ENERGIEFELDER!”
Professor: “Sie sind ja nicht ganz..”
Bibliothekarin: “Sie haben aber auch eine ganz verflixt negative Aura! Das spür ich bis hier, da tun Sie mir richtig leid, mit dieser negativen Aura. Aber hören Sie, ich kann das Buch im Expressverfahren mit meinem Organon für Sie entstören, und es so wieder für den Energiefluss öffnen, als Ausnahme quasi. Gegen eine kleine mildtätige Spende würde ich das herzlich gerne für Sie tun.”
Professor: “Eine Spende? Dafür dass Sie mir das Buch nochmal entschärfen – Frechheit!”
Bibliothekarin (lächelt milde): “Das Leben besteht aus GEBEN und NEHMEN. Wir müssen alle zum Kreislauf beitragen… der mit unseren Energien… in einem Miteinander des Seins..
Professor: “Na gut, wie viel?”
Bibliothekarin: “95 Euro. Schnäppchen quasi.”
Professor: “95 Euro? Für einen Klick an ihrem Computer da? – Sie spinnen wohl, ich gehe jetzt!”
Bibliothekarin: “Gut – dann bleibt “Schwerer gewerbsmäßiger Betrug mit alternativen Heilmethoden” eben hier!”
Professor: “Sie werden mich noch kennenlernen!”
Bibliothekarin: “Ja, gerne. Friede sei mit Ihnen, Friede sei mit Ihnen!”