Energieerhaltung
Gemäß dem 1. Hauptsatz der Wärmelehre sollten in eine gute Bibliothek immer gleich viele Bücher zurückkehren wie ausgegeben werden. Wir hoffen, dass dieses Prinzip auch in diesem Jahr von unseren Nutzern wieder respektiert wird (indem sie nach den Feiertagen ein paar Bücher retournieren)..
Wovon war das Jahr geprägt? Viele Neuerwerbungen sind eingetroffen, die folgenden Themenschwerpunkte gab es dabei zu erkennen: Künstliche Intelligenz und Phänomene wie autonomes Fahren sind klar in Führung gegangen, zudem alles was mit Demokratie und Verfassung zu tun hat, natürlich der Dauerbrenner „Brexit“, und bedingt durch Hongkong und die Klimastreiks: Bürgerrechte.
Zum Abschluss des Jahres erhielt die Bibliothek Recht überraschend Pflanzen für den sogenannten „Unterlaufschutz“, den wir zur Absicherung unserer Stiege haben müssen.
Cover Art
In unsere Bibliotheksstandorte kommen mit den neuen Büchern jährlich viele hunderte Covereinbände. Aus organisatorischen Gründen müssen wir diese leider entfernen, einerseits damit die Signatur außen hält, und anderseits weil die Nutzung im Regalbetrieb den Einband sowieso verschleißt.
Diese Bucheinbände sind oft sehr künstlerisch gestaltet, gerade die internationalen Verlage lassen sich hier nicht lumpen und bieten von Chagall bis Andy Warhol alles auf, was einen Buchumschlag zum Blickfang macht.
In diesem Jahr habe ich die Buchcover gesammelt und recycelt, daraus gingen ein großes Poster und eine kleine Schar von Windlichtern hervor. Nächstes Jahr gehe ich damit in Serie 🙂
Einen runden Geburtstag gab es auch zu feiern: Der KODEX, unser aller zitronengelbe Lieblingsgesetzesausgabe wurde 40 Jahre alt. Der Verlag feierte mit einem Pottpourri aus verschiedenen Werbegeschenken, wie der Kodex-Tasche, dem Kodex-Notizbuch, und dem Kodex Adventkalender. Wir warten jetzt alle nur noch auf die Kodex Schuhkollektion und die Kodex Handyhülle (take me serious on that!).
Auch liegengebliebene Projekte gibt es zu vermerken: Eine regelmäßige Literaturrundschau konnte aufgrund von Kapazitätsfragen vorerst nicht das Licht der Welt erblicken (sie findet einstweilen hier in diesem Blog statt). Ein Schriftenspiegel für die Unmengen eintreffender Aufsatzsammlungen wurde etabliert, aber noch nicht im vollen Umfang zur Routine erhoben. Aber man soll ja auch noch Luft nach oben lassen.
Dafür wurden umso mehr Kurse gehalten. In den Datenbanken ist von RDB bis LexisNexis und Linde so ziemlich alles neu und relaunched, sodass es immer spannend für uns bleibt, welche Vorführeffekte uns nun wieder ereilen werden.
In diesem Jahr habe ich hier erstmals längere Artikel geschrieben, die vom Alltag in der juristischen Bibliothek, Begegnungen mit Nutzern und wissenschaftlichem Personal und Phänomenen wie dem Handapparat oder der Loseblattsammlung handelten. Die besten drei seien hier noch mal genannt.
Über die unanständige Größe des Handapparates bei den Juristen
Die Bücher sind entlaufen – über die verwirrende Sprache der Nutzer
Beethovens Unvollendete (Erg. Lfg. 42) Über die Loseblattsammlung und andere biblische Plagen
Eine relativ junge Reihe nimmt außerdem das Thema unserer Zeit, „Das Analoge und das Digitale“ auf die Schippe.
So bleibt vorerst nicht mehr viel zu sagen. Wir schließen mit einem Zitat aus der wirklich erlesenen Verlagswerbung für das Große Staatslexikon und sagen:
Wir danken Ihnen im voraus für Ihre Gefälligkeit!
Ihre Bibliophase