
Die Festschrift für Herrn Hommel
31. März:
Der Verlag Kiepnauer und Bortlesburg erinnert Prof. Börkenföller an den
ausständigen Aufsatz, Arbeitstitel „Intrasystematische Fortentwicklung in Zeiten
der Globalisierung – eine Problematisierung der autopoietischen Krise “.
Erscheinen soll dieser in der Festschrift mit dem Titel „Perspektiven des
Rechts in der Gegenwart – Festschrift für Peter Hommel zum 60. Geburtstag“
(Erscheinungstermin 1.6.!!)
Minuten später erreicht den Verlag
folgende Abwesenheitsnotiz:
„Ich befinde mich bis Ende Juni auf einem Forschungsaufenthalt in den USA und
werde ihre Nachricht nach meiner Rückkehr beantworten. mfG R. Börkenföller“
1. -15. April: Ein
inzwischen mit dem Problem betrautes AssistentInnen-Kollektiv urgiert weitere
Beiträge bei Frau Prof. Oberhaltrhein, und den Stiftungsbeiräten der
Rechtsvergleichenden Gesellschaft, Prof. Borsenruther und Prof. Alwarter.
20. April: Die
Universität von Frau Prof. Oberhaltrhein lässt ausrichten, dass die
Lehrstuhlinhaberin bereits mit Jahresanfang emeritiert ist und sich auf
unabsehbare Zeit auf einem Anschluss-Sabbaticaljahr in Indien aufhält, wo sie
für Verlag und Universität nicht erreichbar ist.
Mit ihrem Beitrag zur Festschrift kann mithin nicht gerechnet werden.
Der Verlag kontaktiert einige AutorInnen aus der „zweiten Reihe“, und kann als
Ersatz für Prof. Oberhaltrhein einen Autor gewinnen, der zwar nicht direkt
rechtsvergleichend tätig ist, und genau genommen auch kein studierter Jurist, auch
hat er von Peter Hommel noch nie gehört, versichert aber zumindest die
Einreichfrist für Beiträge einzuhalten.
3. Mai: Die
Stiftungsbeiräte der Rechtsvergleichenden Gesellschaft, Prof. Borsenruther und
Prof. Alwarter reichen zeitgleich ihre Beiträge zur Festschrift ein, die sich beide
einer jüngsten Entscheidung des Bundesfinanzgerichtes widmen, wobei die
Aufsätze zu den selben 3 Kernthesen gelangen und auch bis auf
wenige stilistische Details nur schwer voneinander zu unterscheiden sind.
4. Mai: Im
Verlag Wallenhuber Rückberg erscheint eine Festschrift, beinhaltend einen Aufsatz
von Prof. Börkenföller mit dem Titel „Intrasystematische Fortentwicklung in
Zeiten der Globalisierung – eine Problematisierung der autopoietischen Krise “.
Dem Verlag Kiepnauer und Bortesburg und den für die Sache zuständigen
Assistenten kommt der Text seltsam bekannt vor, er liegt als Rohfassung für die im Juni erscheinende
Festschrift Hommel in einem Ordner „Fixierte Beiträge“.
Der Autor wird kontaktiert: Ob er unter den gegebenen Umständen bereit wäre
seinen Beitrag für die Festschrift Hommel geringfügig umzuändern und den Titel
entsprechend abzuwandeln?
Der Autor erhebt Einwände..Man könne doch nicht..
Man kann.
6. Mai: Prof. Börkenföller übersendet fristgerecht seinen Aufsatz, der nun auch
einen kleinen Exkurs über die Reform der Verwaltungsgerichtsbarkeit beinhaltet. Er
trägt nunmehr den Titel:
„Kritische Systematik. Über die globalen Probleme der Entwicklung.“
20. Mai, Druckschluss:
Weitere Autoren aus dem Autorenkollektiv sind abgesprungen, die bisher
vorliegenden 4 Beiträge wurden aus diesem Grund auf jeweils 90 Seiten ausgearbeitet.
Vor diesem Hintergrund wird im Verlag diskutiert ob man das Werk überhaupt noch
als „Festschrift“ im eigentlichen Sinne bezeichnen könne?
Zusatzttitel wie „4 Essays zur Rechtsdynamik“ oder “Rechtsprechungsübersicht
2016 BfinG“ werden diskutiert.
1. Juni: Die Festschrift erscheint pünktlich zum Jubiläums-Symposium zu Ehren
Peter Hommel.
Sie trägt den Titel:
„Die Gegenwart der Krise – 4 Beiträge für Peter Hommel zum 60. Geburtstag.
Lehrbuch Finanzrecht“